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Im «Tandem» die Freude am Lesen finden

Im «Tandem» die Freude am Lesen finden

Projekt «Lesetandem»: Wie Bibliotheken bei Jungen die Freude am Lesen wecken wollen. Von Frederic Härri — az Aargauer Zeitung / 23.5.2018 um 06:00 Uhr


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Einmal pro Woche zusammen lesen: «Es wird ein Vertrauensverhältnis geschaffen», sagt Projektleiterin Annelies Meyer.

Einmal pro Woche zusammen lesen: «Es wird ein Vertrauensverhältnis geschaffen», sagt Projektleiterin Annelies Meyer. © zVg

Stadtbibliothek und Gemeindebibliothek haben ein Projekt lanciert , um leseschwache Schüler zu unterstützen. Die Nachfrage ist so gross, dass neue Mentoren gebraucht werden.

Nicht selten wird dem Buchmarkt eine düstere Zukunft prophezeit. Buchverkäufe gehen zurück, der Stellenwert des Buches schwindet. Demgegenüber steht ein anderer Trend: Wie die «Schweiz am Wochenende» in ihrer letzten Ausgabe schreibt, hat sich die Zahl der Neuerscheinungen von Kinderbüchern im deutschsprachigen Markt in den letzten 15 Jahren verdoppelt. Es verdeutlicht: Kinder, anders als Erwachsene, lesen wieder mehr.
Wie wichtig Bücher für Kinder sind, wissen auch die Stadtbibliothek Baden und die Gemeindebibliothek Wettingen.

Um bei Jungen schon früh die Freude am Lesen zu wecken und Lesekompetenz zu fördern, haben sie zu Beginn des Schuljahres 2017/2018 das Projekt «Lesetandem» lanciert. Mentorinnen und Mentoren treffen sich einmal wöchentlich mit Schülerinnen und Schülern ausserhalb der regulären Schulstunden und lesen gemeinsam in Büchern. Die Nachfrage sei gross, wie Projektleiterin Annelies Meyer sagt: «Zurzeit sind es 20 Mentoren und ebenso viele Schüler. Die Warteliste der Schulen ist lang, wir sind auf der Suche nach weiteren Mentoren.

Drei Schulen involviert

Beim «Lesetandem» handelt sich um ein kostenloses, ergänzendes Angebot auf freiwilliger Basis. Drei Schulen sind zurzeit in das Projekt involviert: die Primarschulen Kappelerhof und Meierhof in Baden sowie die Primarschule Altenburg in Wettingen. «Alle Kinder sind zwischen acht und elf Jahre alt. Sie wurden von ihren Lehrpersonen für das Projekt empfohlen», sagt Meyer. Die meisten von ihnen hätten Migrationshintergrund. «Für sie geht es vor allem darum, Deutsch zu sprechen und ihren Wortschatz zu erweitern.» Einen Lehrauftrag für die Mentoren – die allesamt pensioniert sind – gebe es nicht. Durch Kartenspiele oder Wörtermemorys soll der Zugang zum Lesen spielerisch erfolgen. Zudem sei wichtig: «Die Schüler entscheiden selbst, welche Bücher sie lesen möchten. Die Mentoren lassen ihnen freie Hand», so Meyer.

Das Konzept eines solchen Lesementorings ist nicht neu. Vorreiter war vor acht Jahren die Stadt Luzern, vor zwei Jahren haben Aarau und Lenzburg das Projekt etabliert. Nun gibt es das Angebot also auch in Baden und Wettingen. Aufgrund der positiven Resonanz steht bereits fest: Auch im nächsten Schuljahr wird wieder im «Tandem» gelesen.


Schweizer Vorlesetag: Politiker lesen vor

Am ersten Schweizer Vorlesetag liest heute unter anderen Nationalrätin Yvonne Feri um 16.10 Uhr im Familienzentrum Karussell in Baden Geschichten vor. Von 15 bis 16 Uhr lesen in der Gemeindebibliothek Wettingen Gemeindeammann Roland Kuster und Gemeinderat Philippe Rey.

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