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Ein feines Gespür für Schönheit

...aber keines für Hässlichkeit. Es ist ein Buch, das den Weg in den Tod beschreibt. Dies jedoch so schön und selbstverständlich als natürlichen Vorgang, wie es seinesgleichen sucht.

Ein feines Gespür für Schönheit

Der Brite Edward Strathairn schafft den literarischen Durchbruch mit einem Roman, der vom Verhältnis der USA zu Japan vor dem Hintergrund des amerikanischen Abwurfes der Atombomben handelt. Edward ging mit «Täter» und «Opfer» ins Bett. Er war in den Beziehungen einmal «Opfer» (der Amerikanerin), einmal «Täter» (gegenüber der Japanerin).

So, wie die zwei Frauen aus unterschiedlichen Kontinenten stammen, trennen sie auch Welten. Die Amerikanerin ist Künstlerin und quält Edward durch ihre bestimmende Art. Die Japanerin ist Zimmermädchen und Edward quält sie durch sein egozentrisches Verhalten. Jene, die ihn quält, verlässt ihn – umgekehrt bei der anderen. Mit wem war er glücklich? Natürlich mit beiden. Mit wem war er unglücklich? Ohne beide. Zuzuschreiben hat er sich das ganz alleine. Er verhält sich unglaublich opportunistisch und ist komplett Ich-orientiert. Das macht ihn zwar als Schriftsteller sehr erfolgreich, jedoch am Ende auch einsam. An einem Ort, wo er in jungen Jahren einen schönen, am Schluss aber doch unglücklichen Tag verbrachte, realisiert er: es gibt nichts mehr zu sagen, nichts mehr zu tun. Alles ist erlebt.

So folgt unausweichlich, unspektakulär, das Ende. Dieser komplexe und kunstvoll aufgebaute Roman klingt lange nach.

Über den Autor

J. David Simons (*1953) zählt zu den herausragendsten Autoren Schottlands. Der gelernte Rechtsanwalt lebte in den 70er-Jahren in einem Kibbuz in Israel und arbeitete später als Dozent an der Keiō University in Japan. Er schreibt Romane, Kurzgeschichten und Essays. 


Buchtipp vom 25. Januar 2018 in der Rundschau Süd

Ausleihbar in der Stadtbibliothek

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